Schlot

Schlot

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Schlot [ʃlo:t], der; -[e]s, -e, seltener: Schlöte [ʃlø:tə]:
hoher Schornstein (von Fabriken und Dampfschiffen):
die Luft wird von den rauchenden Schloten verpestet; er raucht, qualmt wie ein Schlot (ugs.; er raucht sehr viel).
Zus.: Fabrikschlot.

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Schlot 〈m. 1
2. 〈fig.; umg.〉
2.1 leichtsinniger, oberflächlicher Mensch
2.2 unangenehmer Kerl
● rauchen wie ein \Schlot sehr viel rauchen (Zigaretten, Zigarren) [<ahd. slat „Rauchfang, Kamin, Ofenloch“; evtl. Zusammenhang mit mhd. slate „Schilfrohr“ (dann wäre der Rauchfang mit dem Rohrhalm verglichen worden)]

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Schlot, der; -[e]s, -e, seltener: Schlöte [mhd., ahd. slāt, viell. zu mhd. slāte = Schilfrohr, also viell. eigtl. = hohler Halm]:
1. (landsch.) Fabrikschornstein, Schornstein eines Dampfschiffs:
aus den -en der Fabriken steigt schwarzer Qualm;
er raucht, qualmt wie ein S. (ugs.; ist ein starker Raucher).
2. (Geol.) (meist senkrecht aufsteigender) Schacht in der Erdkruste, durch den bei der Vulkantätigkeit Gase u. Magma aus dem Erdinnern an die Oberfläche gelangen.
3. (Geol.) Doline in Karstgebieten.
4. (ugs. abwertend)
a) leichtsinniger, unzuverlässiger o. Ä. Mann, Nichtsnutz;
b) unangenehmer Bursche, Kerl.

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Schlot,
 
1) Bauwesen: der Schornstein.
 
 2) Geologie: die Durchschlagsröhre.
 
 3) Geomorphologie: Karstschlot, natürlicher Schacht im Karst, durch Sickerwasser entlang von Schichtfugen und Klüften entstanden. Knüpft der Schlot an eine Kreuzungsstelle von zwei oder mehr Klüften an, so bildet er an der Oberfläche eine unregelmäßige sternförmige Vertiefung (»Karrendoline«).

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1Schlot, der; -[e]s, -e, seltener: Schlöte [mhd., ahd. slāt, viell. zu mhd. slāte = Schilfrohr, also viell. eigtl. = hohler Halm]: 1. (landsch.) Fabrikschornstein, Schornstein eines Dampfschiffs: aus den -en der Fabriken steigt schwarzer, dicker Qualm; Die Anlagen der Großindustrie mit ihren rauchenden -en (Thienemann, Umwelt 28); die -e rauchen, qualmen (die Fabriken arbeiten); er raucht, qualmt wie ein S. (ugs.; ist ein starker Raucher ). 2. (Geol.) (meist senkrecht aufsteigender) Schacht in der Erdkruste, durch den bei der Vulkantätigkeit Gase u. Magma aus dem Erdinnern an die Oberfläche gelangen. 3. (Geol.) Doline in Karstgebieten. 4. (ugs. abwertend) a) leichtsinniger, unzuverlässiger o. ä. Mann, Nichtsnutz: Die beiden sind zwar -e, aber im Grunde unbezahlbar (Kirst, 08/15, 466); b) unangenehmer Bursche, Kerl.
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2Schlot, der; -[e]s, -e [mniederd. slōt, afries. slāt, H. u.] (nordd.): kleiner Entwässerungsgraben [hinter dem Binnendeich].

Universal-Lexikon. 2012.

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  • Schlot — Schlot, 1) ein Graben, ein Kanal; 2) so v.w. Abzugsgraben u. Schlickgraben; daher Schlotdeich, kleine Deiche längs der Abwässerungsgräben u. Kanäle; 3) so v.w. Schornstein; daher Schlotfeger, so v.w. Essenkehrer …   Pierer's Universal-Lexikon

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  • Schlot — Sm Kamin per. Wortschatz reg. (12. Jh.), mhd. slāt, slōt, ahd. slāt Stammwort. Wohl zu mhd. slāte f. Schilfrohr (hd. [ dial.] Schlotte), also als Röhre bezeichnet. Ebenso die Bedeutung nichtsnutziger Kerl (von Röhre, hohl ausgehend). Weitere… …   Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache

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